Kinderoper nach dem gleichnamigen Kinderbuch von Sven Nordqvist ab 4 Jahren im kleinen Haus des Musiktheaters im Revier

Wie immer vor Weihnachten, teilweise schon im Oktober, beginnt die Zeit der Kinderbuchklassiker: In Essen ist es „Pinocchio", in Oberhausen sind es „Die Bremer Stadtmusikanten", in Dortmund steht „Die Schneekönigin" auf dem Spielplan. Und in Gelsenkirchen wird eben „Pettersson und Findus und der Hahn im Korb" als Kinderoper aufgeführt. Wie immer haben Eltern und Großeltern die Qual der Wahl.

Der erfinderische Pettersson lebt mit seinem frechen Kater Findus auf einer kleinen Farm in Schweden. Dort erleben sie viele aufregende Abenteuer. Pettersson hat den Hennen einen Hahn mitgebracht. Alle sind begeistert. Nur Findus nicht. Hahn Caruso stellt den Hof auf den Kopf, bringt den Kater Findus um den Verstand. Findus ist natürlich der Freche, der den Alten austrickst. Zum Schluss löst sich alles mit einem guten Kompromiss auf. „Der Hof ist unser Leben, der Schuppen und der Stall. Wir haben uns alle lieb“. Hahn Caruso darf bleiben, muss sich aber einem strengen Zeitkorsett unterziehen. Kater Findus ist als Intrigant entlarvt, darf aber auch bleiben.

Weihnachten - das Fest der Liebe und der Harmonie ... trotz aller Beziehungskrisen! Insoweit spielt das Kindertheater mit und erfüllt die Erwartungen von Eltern und Großeltern. Toll wie Pettersson und Findus die Kinder beschäftigen, alle sind begeistert bei der Sache - egal welchen Alters, sie hören zu und machen mit. Frage an den Enkel: Was hat dir gefallen? Alles! Was nicht? Gar nichts!

Kater Findus gespielt von der artistisch agierenden Annika Steinkamp, Pettersson stimmgewaltig verkörpert von Piotr Prochera. Der Hahn Caruso wird ebenso wohltönend verkörpert durch Sergio Augusto. Dazu kommen noch die drei Hühner und der Bauer Gustavsson, der den Hahn eigentlich schlachten wollte. Drei Instrumentalisten als Mucklas verkleidet, begleiten den Gesang souverän. Das Geschehen ist aus sich heraus verständlich. Bühnenbild und Kostüme sind farbenfroh und abgewogen naturalistisch, ohne der Bühne das Fiktive zu nehmen. Die Kinder wissen gut einzuschätzen, dass es sich nur um ein Spiel handelt.
Nach gut einer Stunde Spielzeit gibt es großen Applaus. Den kleinen und großen Zuschauern und Zuhörern scheint`s gefallen zu haben.
Rainer Hogrebe