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The Listeners im Aalto-Theater

Volle Punktzahl für die Aufführung der zeitgenössischen Oper

Das Aalto-Theater setzt mit einer sehr gelungenen deutschen Erstaufführung der zeitgenössischen Oper „The Listeners“ der amerikanischen Komponistin Mizzy Mazzoli ein dickes Ausrufezeichen. Erfolgreich uraufgeführt wurde die Oper 2022 in Oslo. Obwohl erst 45 Jahre alt, blickt Mazzoli auf ein schon umfangreiches Werk und viele Auszeichnungen zurück, dazu gehören neben Opern auch Ballettmusik und Konzerte.

Die Lehrerin Claire hört ein ständiges tiefes Brummen, das in ihr Leben eindringt, ihr den Schlaf raubt und sie aggressiv macht. Es ist nicht ersichtlich, ob das Brummen real ist oder psychische Ursachen hat. Mann und Tochter haben kein Verständnis und zeigen kein Mitleid. In der Schule eskaliert ihr Verhalten und Beschimpfungen ihrer Klasse führen zur Kündigung. Aber sie ist nicht allein – ihr Schüler Kyle hört den Ton ebenfalls. Claire wendet sich von ihrer Familie ab und schließt sich mit Kyle einer sektenähnlichen Selbsthilfegruppe, den Listeners, an. Deren Anführer Howard Bard ist manipulativ und bindet auch Claire mit Versprechungen eng an die Gruppe, verletzt dabei aber Angela Rose. Howard wird schließlich demaskiert, er hat das Brummen selbst nie gehört und nutzt es nur zur Machtausübung. Claire übernimmt die Führung der Gruppe. Faszinierend und rätselhaft ist die Figur des Kojoten, der Claire praktisch lückenlos begleitet, aber nicht Teil der Handlung ist.

Die Regie von Anna-Sophie Mahler besticht durch exakte Personenführung und korreliert mit der Entwicklung Claires der anderen Protagonisten. Auf der ansonsten freien Bühne markiert das aus riesigen Buchstaben bestehende Wort ANGER Claires Zuhause. Ein Glashaus steht für die Selbsthilfegruppe (Bühne Katrin Connan). Dazu gibt es romantische Videoprojektionen. Missy Mazzolis Musik, sie selbst spricht von "soundtrack", macht klangreich die unterschiedlichen Stimmungen und Entwicklungen deutlich. Obwohl atonal ist sie durchaus eingängig ohne melodiös zu sein. Auch der Zuschauerraum wird einbezogen und der zeitweise von hinten intonierende Chor verschafft Gänsehaut-Moment. Gesanglich hervorragend und von großer Präzision ist das gesamte Ensemble inklusiv des Chores. Hervorzuheben sind auf jeden Fall Betsy Horne (Claire Devon), Heiko Trinsinger (Howard Bard) und Deidre Angenent (Angela Rose), die ihren Figuren Statur und Glaubhaftigkeit verleihen. Die Essener Philharmoniker unter der Leitung von Andrea Sanguineti bewältigen virtuos die eigenwillige Partitur.

Eine Erfolgsoper, die man auf keinen Fall verpassen sollte, mit der man sich der zeitgenössigen Opernmusik annähern kann und die hilft sich mit neueren und durchaus spannenden Hörerlebnissen auseinander zusetzen.
Hans-Bernd Schleiffer

Termine:
28.2.2025
8.3.2025
22.3.2025 (Anschluss an diese Vorstellung findet in der Cafeteria das Gesprächskonzert "Hörst du es auch?" u. a. mit Missy Mazzoli statt. Um17:00 Sondereinführung mit der Komponistin Missy Mazzoli in der Cafeteria)

The Listeners | © Calvisepredieri

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