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Die kahle Sängerin
© Birgit Hupfeld

Die kahle Sängerin

Schauspiel | Eugène Ionesco | Schauspielhaus Bochum

Regie: Johan Simons
Bühne: Sascha Kühne, Johan Simons
Kostüm: Sophia Deimel, Britta Brodda

Eugène Ionesco war sehr erstaunt, dass die Zuschauer*innen über sein erstes Stück lachten. Eigentlich hatte er mit Die kahle Sängerin doch eine „Tragödie der Sprache“ schreiben wollen, komponiert aus zusammenhanglosen, aber inhaltlich richtigen Konversationsbeispielen aus seinem Englischunterricht. Im Kreuzfeuer: eine sich hinter leeren Sprachhülsen verschanzende kleinbürgerliche Nachkriegsgesellschaft. Daraus entstand ein Stück ohne Sinn, aber mit Handlung.
Ein Abend bei Mr. und Mrs. Smith, einem Ehepaar, das in einer banalen Unterhaltung gefangen scheint. Sie reden aneinander vorbei, sie streiten um Bagatellen und versöhnen sich, sie stellen wichtige Fragen wie diese: Warum gibt man bei den standesamtlichen Nachrichten in der Zeitung immer nur das Alter der Toten und nie das Alter der Neugeborenen an? Als ein anderes Paar, die Martins, zu Besuch kommt, das leider weder sich selbst noch die Gastgeber erkennt, entspinnt sich eine Unterhaltung, die von Amnesie erschwert wird: Unter verlegenem Hüsteln versuchen sie, sich gegenseitig von den „Ereignissen“ des Tages zu erzählen, verlaufen sich im Nebel der Realität auf der Suche nach der Wahrheit, von der niemand weiß, wo sie sich versteckt hält. Mit einem gelangweilten Feuerwehrhauptmann, der in der ganzen Stadt vergeblich nach Bränden sucht, und dem Dienstmädchen der Smiths, die sich als Sherlock Holmes vorstellt, ist das Chaos perfekt.
Mit Die kahle Sängerin wird 1950 das „Theater des Absurden“ begründet, das der Sinnfreiheit der Welt und dem in ihr orientierungslosen Menschen durch grotesk-komische und irreale Szenen zu begegnen sucht. Dabei ist das Stück mehr als nur eine Parodie gesellschaftlicher Konventionen. Der scheinbare Unsinn bespielt den schmalen Grat der Logik, auf dem die Sprache wandelt. Wörter verlieren ihren Sinn und werden nur noch zu Lauten, während im Hintergrund eine freigeistige Wanduhr schlägt, wann und wie es ihr passt. Immerhin fährt das Auto schnell, aber die Köchin kocht besser. Denn wie sagt man aus Erfahrung: Lieber
ein Ei brüten als einen Brei hüten.
(Schauspiel Bochum)

Schauspielhaus Bochum

Königsallee 15
44789 Bochum

Haltestelle: Schauspielhaus
Buslinien: SB 37, CE 31, 353, 354 und 365,
Nachtexpress: NE 4 und NE
U-Bahnlinien: 308/318
Alle Linien über Bochum Hbf

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