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Milch und Kohle

Ruhrgebietsroman von Ralf Rothmann

Schauspiel | M. Bouschen, T. Beckmann, L. Mangels | Theater Oberhausen

Regie: Maike Bouschen
Bühne und Kostüme: Franziska Isensee
Musik: Lutz Gallmeister
Dramaturgie: Laura Mangels

Das Ruhrgebiet, Ende der 1960er. Eine Region im Aufbruch, prosper und guter Hoffnung. Hier ist es urban, hier gibt es asphaltierte Straßen, hier geht man samstags tanzen. Liesel Wess ist mit ihrem Mann Walter ins Revier gezogen. Walter arbeitet nun unter Tage, ein Leben im Kohlenstaub. Die vergangene Kriegszeit ist tief in Liesel eingesickert, sie kennt die Härten des Lebens und gibt diese unaufhaltsam an ihre Söhne weiter. Nur wenn sie sich zum Twist-Tanzen ein neues Kleid näht, entflieht sie der Enge ihres Lebens. Walter liegt zuhause lethargisch herum, ihr Sohn Simon möchte Mädchen küssen und mit seinem Kumpel Pavel auf frisierten Mopeds durch die rußigen Straßen fahren, der andere Sohn, Traska, kämpft gegen die familiäre Enge an.
Pointiert und mit sprachlicher Kraft erzählt der große Ruhrgebiets-Literat Ralf Rothmann eine individuelle Familiengeschichte, die für ein ganzes Milieu und ihre Zeit steht. Dann werden Gastarbeiter:innen in das Ruhrgebiet angeworben und mit vielen Ressentiments empfangen. Aber Walter lädt seinen Kollegen Gino Perfetto zum Kochen ein und mit ihm ziehen für Liesel nicht nur neue Geschmäcker in die kleine Küche ein, sondern eine Idee davon, wie das verschlissene Leben auch hätte sein können. Als Walter wegen eines Zechenunfalls ins Krankenhaus muss, verrät Liesel zwar Walter, aber nicht die Liebe. Es muss doch eine andere Welt geben als diese? Doch Liesel bleibt bei ihrem Mann – und während das Wirtschaftswunder zerplatzt, zerbricht auch die Familie. Als Simon Jahre später zurückkehrt, blickt er auf ihre Erinnerungen zurück und spürt ihrer komplizierten Mutter-Sohn-Beziehung nach – zwischen Hoffnung, Nachkriegswehen, Sprachlosigkeit und emotionaler Härte. Mit Milch und Kohle beschreibt Rothmann lakonisch und kunstvoll das Leben im Ruhrgebiet und erschafft ein literarisches Denkmal ohne jedes Pathos. In ihrer Inszenierung bringen Regisseurin Maike Bouschen und Ausstattungsleiterin Franziska Isensee Liesel als eine Frau
auf die Bühne, die für das kollektive weibliche Gedächtnis des Ruhrgebiets steht.
(Schauspiel Oberhausen)

Theater Oberhausen

Willi-Quadflieg-Platz 1
46045 Oberhausen

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