Cookie Consent by Free Privacy Policy Generator website Purcells "Dido & Aeneas“ am Aalto-Musiktheater | Theatergemeinde metropole ruhr | Ihr Weg zur Kultur

Purcells "Dido & Aeneas“ am Aalto-Musiktheater

Mehr als "nur“ Oper

Gleich zu Beginn des neuen Jahres hat eine Neuinszenierung von Purcells (einzig wahrer) Oper "Dido & Aeneas“ in Essen Premiere gefeiert. Auch wenn dieses Meisterwerk der englischen Barockmusik in dieser Spielzeit leider nur noch einmal im Aalto-Theater zu sehen sein wird, lohnt ein Rückblick auf die Produktion – in der Hoffnung, dass sie es in der nächsten Spielzeit in die Wiederaufnahme schaffen möge.

Dido und Aeneas sind tragische Figuren: Die verwitwete Königin von Karthago hat sich in den geflüchteten Prinzen aus Troja verliebt, der sie jedoch – von einer bösen Zauberin getäuscht – verlässt, um in Italien seiner göttlichen Bestimmung als Stammvater der Römer nachzukommen. Die von Aeneas verstoßene Dido kann nicht anders als sich in ihrer tiefen Trauer das Leben zu nehmen.

Für Inszenierung und Bühne zeichnet sich Ben Bauer verantwortlich, der das Stück gleichzeitig reduziert und ästhetisch umgesetzt hat. Der permanent aschene Bühnenboden wird von einem monochromen Hintergrund begleitet, der von Szene zu Szene Licht und Farbe wechselt. Die Choristen – in ihren auffällig tragenden Rollen als Gefolgsleute der Dido, Gehilfen der Zauberin und Matrosen des Aeneas – begleiten die Handlung als kontinuierliches Inventar mit einer elegant einstudierten Choreografie, sind also gleichsam Statisten und Tanzensemble.
Jessica Muirheads samtener Sopran passt zu Purcells puristischer und doch effektvoller Musik; ihre Dido changiert fließend zwischen majestätisch und verwundbar. Tobias Greenhalgh in der Rolle des neben Dido etwas kleiner dimensionierten Aeneas' gelingt es, mit seinem durchsetzungsstarken Tenor und expressiven Auftritt merklich Akzente zu setzen. Bettina Ranchs pointierten Auftritte als böse Zauberin machen sie zur perfekten Ergänzung in der Besetzung. Und der Chor besticht mit seiner Klangkraft ebenso wie mit seinem facettenreichen Spiel und engagierten Tanz.
Die musikalische Leitung hat Andrea Sanguineti, der vom Cembalo aus dirigierend die Essener Philharmoniker in ein zart aufspielendes Barockorchester verwandelt, das bei aller Sensibilität nicht an Schneid vermissen lässt. In Summe sind diese Teile mehr als "nur“ Oper und ergeben in rund einer Stunde Spielzeit eine durchweg überzeugende Melange aus Musik-Theater, Tanz- und Chormusik.
Frank Stein

Bettina Ranch, Tobias Greenhalgh, Jessica Muirhead | © Bettina Stoess

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